Ein stinknormales Land

Das Spektakel ist vorbei. Es hat Polen 25 Milliarden Euro gekostet. Das war das teuerste Fest, das sie jemals gefeiert haben. Die Polen haben dafür 6,5 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts ausgegeben, in der Ukraine war der Anteil sogar noch höher.
Polen wollte glänzen. Das haben sie sich etwas kosten lassen. Der ökonomische Nutzen ist freilich kaum messbar, das sagen Wirtschaftsprüfer wie das Londoner Institut Capital Economics in regelmäßigen Abständen. Wenn Jobs entstehen, dann nur zeitweise, außerdem sind sie schlecht bezahlt. Von Dauer sind wenigstens die Stadien, die neuen Straßen und Trassen.
Der Wert dieser Wahnsinnsinvestition in der Höhe eines Verteidigungs- oder Kulturetats liegt vor allem im Emotionalen. Es geht um Stimmungen, um den Selbstwert einer Nation, um Imagewerte im Ausland. Für Deutschland war die WM 2006 die beste Tourismuswerbung, die es jemals gegeben hat.

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Veröffentlichung/ data publikacji: 03.07.2012