Blick über die Oder
Warschau. Erstes Atomkraftwerk frühestens 2027
Die bisher für das Jahr 2024 geplante Inbetriebnahme eines ersten Atomkraftwerks in Polen wird sich um mindestens drei Jahre verzögern. Dies erklärte
Vizeschatzminister Zdzislaw Gawlik jetzt, nachdem die Regierung und der mit der Planung beauftragte Energiekonzern PGE einen mit einer kanadischen Firma geschlossenen Vertrag für eine Umweltverträglichkeitsprüfung gekündigt hatten. Gegen das in der Nähe von Danzig geplante Atomkraftwerk gibt es erhebliche Bedenken.
Warschau. Schärfere Strafen für Raser beschlossen
Polens Parlament hat einen Katalog mit schärferen Strafen für Verkehrssünder beschlossen, der voraussichtlich im April oder Mai in Kraft treten soll. Insbesondere für Raser und Fahrer unter Alkohol- beziehungsweise Drogeneinfluss wurde das bisherige Strafmaß nahezu verdreifacht. So drohen für eine Geschwindigkeitsüberschreitung von mehr als 20 Stundenkilometern in Ortschaften bis zu 380 Zloty (über 90 Euro). In Polen ist die Zahl der Verkehrstoten gemessen an der Bevölkerung fast doppelt so hoch wie in Deutschland.
Warschau. Polnische Flughäfen weiter im Aufwind
Im polnischen Flugverkehr hält der Boom der vergangenen Jahre an. Mit 27 Millionen Passagieren verzeichnete man 2014 das beste Ergebnis aller Zeiten und gegenüber 2013 ein Wachstum von acht Prozent. Im nächsten Jahr soll bei Szczytno (Ortelsburg) im Nordosten des Landes ein neuer Airport für die Region Ermland-Masuren eröffnet werden.
Szczecinek (Neustettin).Bismarck-Türme sind beliebte Ausflugsziele
Von 240 Bismarcktürmen, die im einstigen Deutschen Reich zur Erinnerung an den vor 200 Jahren geborenen Kanzler Otto von Bismarck (1815 bis 1898) errichtet wurden, befanden sich 40 auf dem Gebiet des heutigen Polen. 17 davon blieben erhalten, einige wurden in den vergangenen Jahren erneuert. Beliebte Aussichtspunkte sind etwa der 2013 sanierte Turm in Szczecinek (Neustettin) und ein 25 Meter hoher Turm auf dem Berg Wielka Sowa (Hohe Eule) im niederschlesischen Eulengebirge. Der 1915 fertiggestellte Bismarckturm in Stettin ist dagegen nach wie vor dem Verfall preisgegeben.
Lublin. Katholische Schule verkaufte Zeugnisse
Weil sie an mindestens 158 Personen gefälschte Abiturzeugnisse verkauft haben sollen, müssen sich der frühere Direktor sowie neun weitere Mitarbeiter eines katholischen Gymnasiums im ostpolnischen Lublin jetzt vor Gericht verantworten. Die Angeklagten sollen für die gefälschten Zeugnisse zwischen 200 und 1000 Zloty (50 bis 250 Euro) kassiert haben.
Warschau. Sexvorwürfe gegen bekannten Moderator
Der im Nachbarland äußerst populäre Politik-Journalist Kamil Durczok sieht sich Vorwürfen ausgesetzt, regelmäßig Mitarbeiterinnen der von ihm geleiteten Nachrichtenprogramme vergewaltigt zu haben. Der 47-Jährige war auch dadurch bekannt geworden, dass er seine Krebserkrankung und deren Heilung publik machte. In einem Interview bezeichnete er sich selbst jetzt als „psychisch am Boden zerstörten Mann“.