"Es fehlt die angstfreie Generation"
Die ungarische Regierung geht massiv gegen Journalisten und Kulturschaffende vor. Die Kritik vonseiten der EU ist wichtig, sagt der Schriftsteller György Dalos.
Fürchten Ungarns starker Mann, Viktor Orbán, und seine Regierung Stimmen von kritischen Intellektuellen so sehr, dass es solcher Hetzkampagnen bedarf?
Ich glaube, sie fürchten sich weniger vor uns kritischen Intellektuellen. Sie haben eher Angst vor den Folgen ihrer abenteuerlichen ökonomischen Politik. Sie haben zum Beispiel die privaten Rentenkassen verstaatlicht und sich das Geld einfach in die Taschen gesteckt. Wie reagieren die Leute wohl darauf, wenn sie die schönen patriotischen Worte irgendwann satthaben und nach dem Inhalt ihrer Geldbörse schauen? Dann nützt Orbán auch seine Zweidrittelmehrheit nichts mehr.
Bei seinem Auftritt vor dem EU-Parlament wertete Orbán die Kritik an seinem Mediengesetz als Beleidigung des ungarischen Volks.
Orbáns Auftritt richtete sich klar an die Ungarn. Seine Botschaft: "Ich schütze die Heimat vor dem bösen Ausland, vor der EU." Außerdem kann dieser Mensch einfach kein Maß halten und besitzt keine Disziplin.
Veröffentlichung/ data publikacji: 21.01.2011