Regina Mönch

Unsichtbares Zeichen

Die „Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Mit großem Tamtam hatte die Bundesregierung sie im vergangenen Jahr ins Leben gerufen; seitdem schwächelt das Projekt vor sich hin. Der Anlass dieser Gründung, ein „sichtbares Zeichen“ in der Erinnerungspolitik zu setzen, droht unterzugehen in einem polarisierenden Streit, der sich immer neue Ziele sucht.

Veröffenlichung/ data publikacji: 10.03.2010

Ein sichtbares Zeichen

Der polnische Historiker Tomasz Szarota hat am Tag nach der konstituierenden Sitzung des Wissenschaftlichen Beraterkreises der Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung dieses Gremium verlassen.

Die anderen acht Wissenschaftler aus Deutschland, Tschechien und Ungarn und der Direktor der Stiftung, der Münchner Historiker Manfred Kittel, erfuhren dies an diesem Mittwoch aus der Zeitung. Während der Sitzung in Berlin hatte Szarota sich weder erklärt noch seinen Schritt angedeutet.

Veröffenlichung/ data publikacji: 16.12.2009

Die Nachbarn, die immer die Ersten waren

Nichtwissen und auseinandergehende Wahrnehmung geschichtlicher Ereignisse können, wenn man nichts dagegen unternimmt, zu dauerhaften Missverständnissen führen. Die Missverständnisse zwischen Deutschen und Polen sind dafür exemplarisch. Vor vier Jahren, im Jubiläumsjahr zum Kriegsende 1945, hatte dies ein polnischer Botschafter festgestellt, wieder einmal. Sein Vorschlag, vom reichlichen Geld für lobenswerten Kulturaustausch, schöne Konzerte und Ähnliches doch lieber einiges für historische Aufklärung, für Geschichtsunterricht im besten Sinne, auszugeben, verhallte damals ungehört.

Veröffenlichung/ data publikacji: 08.06.2009