Frankfurter Allgemeine Zeitung

Erkenntnisgewinn auf Umwegen

Wer das Getöse über die Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen noch im Ohr und all die Scherben in den deutsch-polnischen Beziehungen vor Augen hat, die damit angerichtet wurden, kann sich nur wundern: An diesem Donnerstag erfüllt der Deutsche Bundestag die im Koalitionsvertrag enthaltene Verabredung, „im Geiste der Versöhnung ein sichtbares Zeichen zu setzen“, das an das Unrecht der Vertreibungen erinnern soll. Unter Punkt 19 der Tagesordnung ist dafür gerade einmal eine halbe Stunde Redezeit vorgesehen.

Veröffenlichung/ data publikacji: 03.12.2008

Europe's Obama

Die Europäer haben es kaum erwarten können, dass Obama siegt, vom Atlantik bis zu den Karpaten. In Polen, traditionell der letzten Hochburg für die Verehrung republikanischer Heroen, hatte Obama schon im Sommer in Umfragen dreimal so viel Unterstützung wie George W. Bush. Und als der Demokrat, damals noch Kandidat fürs Präsidentenamt, im Juli Paris besuchte, vergaß Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy alle Vorsicht.

Veröffenlichung/ data publikacji: 10.11.2008

Europe's Obama

Die Europäer haben es kaum erwarten können, dass Obama siegt, vom Atlantik bis zu den Karpaten. In Polen, traditionell der letzten Hochburg für die Verehrung republikanischer Heroen, hatte Obama schon im Sommer in Umfragen dreimal so viel Unterstützung wie George W. Bush. Und als der Demokrat, damals noch Kandidat fürs Präsidentenamt, im Juli Paris besuchte, vergaß Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy alle Vorsicht.

Veröffenlichung/ data publikacji: 10.11.2008

Leben jenseits des Holocaust

Der Kultur, Geschichte und Gegenwart der osteuropäischen Juden widmet sich sowohl die jüngste Ausgabe der Zeitschrift „Osteuropa“ als auch das aktuelle Heft von „Ost-West. Europäische Perspektiven“. Gefördert wurde die Herausgabe des über fünfhundert Seiten umfassenden „Osteuropa“-Bandes von der Stiftung „Erinnerung Verantwortung und Zukunft“.

Veröffenlichung/ data publikacji: 30.09.2008

Polnisch für Anfänger

Die offizielle Grenze am Oderhaff in Vorpommern ist zwar gefallen. Immer mehr Deutsche fahren nach Polen zur Arbeit, vor allem nach Stettin. Die Gegend ist eine der ärmsten der Bundesrepublik mit hoher Arbeitslosigkeit. Umgekehrt wohnen immer mehr Polen auf der deutschen Seite, wo es für sie preiswerter ist. Dennoch bleiben viele Grenzen zwischen Deutschen und Polen bestehen. Vor allem die Sprache ist eine solche. Seit dem vergangenen Jahr wird deshalb Polnisch in einigen Kindertagesstätten gelehrt.

Veröffenlichung/ data publikacji: 16.09.2008

Kaczynski: Walesa wurde erpresst

In Polen verschärft sich der Streit über die angebliche Spitzeltätigkeit Lech Walesas. Staatspräsident Lech Kaczynski wiederholte und erläuterte am Mittwoch den Vorwurf, Walesa, der Führer der oppositionellen Gewerkschaft Solidarnosc in Zeiten der Diktatur und sein Amtsvorgänger zwischen 1990 und 1995, sei in den siebziger Jahren unter dem Decknamen „Bolek“ Mitarbeiter des kommunistischen Geheimdienstes SB gewesen.

Veröffenlichung/ data publikacji: 11.06.2008

„Geschmackloses, martialisches Kampfgeschrei“

Nach den Entgleisungen in der Berichterstattung eines polnischen Boulevardblatts hat der Botschafter des Nachbarlandes, Marek Prawda, scharfe Kritik geübt. „Das ist eine idiotische Geschmacklosigkeit. Ich wünsche dieser Zeitung alles Schlechte, möchte aber darauf hinweisen, dass die seriösen polnischen Medien diese Entgleisung in ihrer Berichterstattung ebenfalls geißeln“, sagte Prawda der Tageszeitung „Die Welt“.

Veröffenlichung/ data publikacji: 05.06.2008

Walesa und seine Feinde

Zwei Präsidenten giften sich an: Lech Walesa, der legendäre Führer der antikommunistischen Gewerkschaft „Solidarno“ zur Zeit der Diktatur und ab 1990 das erste frei gewählte Staatsoberhaupt des demokratischen Polen, habe sich nach dem Systemwechsel an die Spitze von „postkommunistischen“ Eliten gestellt - sagt der nationalkonservative Präsident Lech Kaczynski. „Kaczynski ist in seiner Feigheit nicht imstande, überhaupt an der Spitze irgendwelcher Eliten zu stehen“, antwortet Walesa.

Veröffenlichung/ data publikacji: 29.05.2008

Polens Historiker und Politiker streiten wieder über die Vertreibung

Polen hat wieder eine Historikerdebatte, und wieder geht es um Deutschland, Vertreibung und eigene Schuld. Die Flaggschiffe der Presse haben das Feuer eröffnet, Professoren unterschreiben Resolutionen, und von den Bänken des Parlaments tönt es: "Schande!

Veröffenlichung/ data publikacji: 17.05.2008

„Mein Gewissen schmerzt mich noch immer“

Als die deutsche Besatzungsmacht im April 1943 das Warschauer Getto niederbrannte und die überlebenden Juden ins Gas schickte, sind etwa 2.500 Kinder dem Tod entkommen: die Schützlinge der polnischen Krankenschwester Irena Sendler und der polnischen Untergrundorganisation Zegota. Von den deutschen Behörden mit der Seuchenbekämpfung in Warschaus „jüdischen Wohnbezirk“ betraut, riskierten Sendler und ihre Mitstreiter ihr eigenes Leben, um Kinder aus dem Getto zu schmuggeln.

Veröffenlichung/ data publikacji: 12.05.2008